Was sind Festbeträge im Gesundheitswesen?
Festbeträge sind Höchstbeträge, die die gesetzlichen Krankenkassen für bestimmte Arzneimittel erstatten. Sie dienen dazu, die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Arzneimittelbereich zu begrenzen. Wenn ein Arzneimittel teurer ist als der festgelegte Festbetrag, muss der Versicherte die Differenz selbst zahlen.
Wie funktionieren Festbeträge?
Arzneimittel werden in Festbetragsgruppen eingeteilt, die auf folgenden Kriterien basieren:
- Gleiche Wirkstoffe: Medikamente mit identischen Wirkstoffen werden in dieselbe Gruppe eingeordnet.
- Pharmakologisch vergleichbare Wirkstoffe: Wirkstoffe, die eine ähnliche pharmakologische Wirkung haben, gehören zur gleichen Gruppe.
- Therapeutisch vergleichbare Wirkung: Arzneimittel, die eine ähnliche therapeutische Wirkung erzielen, werden ebenfalls zusammengefasst.
Für jede Gruppe wird ein Festbetrag festgelegt, der den Höchstbetrag bestimmt, den die GKV für die Medikamente dieser Gruppe erstattet. Kostet ein Arzneimittel mehr als der festgelegte Festbetrag, muss der Versicherte den Differenzbetrag selbst tragen.
Festbeträge in der privaten Krankenversicherung (PKV)
In der privaten Krankenversicherung (PKV) spielen Festbeträge in der Regel keine Rolle. Wenn ein Medikament medizinisch notwendig ist, erstattet die PKV die Kosten gemäß den Tarifbedingungen, unabhängig vom Preis des Arzneimittels.
Es gibt jedoch Ausnahmen:
- Basistarif: Versicherte im Basistarif der PKV haben ähnliche Einschränkungen wie GKV-Versicherte. In diesem Sozialtarif sind die Erstattungen auf die Festbeträge der GKV begrenzt.
- Beihilfeberechtigte: Für Beamte, die Anspruch auf Beihilfe haben, gelten die Festbeträge ebenfalls in bestimmten Fällen. Manche Dienstherren beschränken die Beihilfeleistungen auf die Festbeträge, sodass die Beamten einen Teil der Kosten selbst tragen müssen.
Warum gibt es Festbeträge?
Festbeträge wurden eingeführt, um die Kostenkontrolle im Gesundheitswesen zu verbessern und die Ausgaben für Medikamente zu reduzieren. Seit 1989 gelten Festbeträge für Arzneimittel, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Krankenkassen nur einen festgelegten Betrag für vergleichbare Arzneimittel erstatten.
Fazit
Die Festbeträge sind ein wichtiges Instrument der GKV, um die Kosten für Arzneimittel zu kontrollieren. Für Privatversicherte gelten sie in der Regel nicht, außer im Basistarif und bei Beihilfeberechtigten, wo sie die Erstattung begrenzen können.
Häufig gestellte Fragen (FAQ)
1. Was sind Festbeträge?
Festbeträge sind Höchstbeträge, die die gesetzlichen Krankenkassen für bestimmte Arzneimittel erstatten. Kostet ein Medikament mehr, muss der Versicherte die Differenz selbst zahlen.
2. Für welche Arzneimittel gelten Festbeträge?
Festbeträge gelten für Arzneimittel, die in Gruppen mit gleichen, vergleichbaren oder therapeutisch ähnlichen Wirkstoffen zusammengefasst werden.
3. Gelten Festbeträge auch in der privaten Krankenversicherung?
In der Regel nicht. In der PKV werden medizinisch notwendige Medikamente unabhängig vom Preis erstattet. Ausnahmen gelten im Basistarif und für beihilfeberechtigte Beamte.
4. Warum wurden Festbeträge eingeführt?
Festbeträge wurden eingeführt, um die Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung zu senken und die Kosten für Arzneimittel zu kontrollieren.
5. Was passiert, wenn ein Arzneimittel teurer ist als der Festbetrag?
Wenn ein Medikament teurer ist als der festgelegte Festbetrag, muss der Versicherte die Differenz aus eigener Tasche zahlen.
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